Frauenfussball chancenlos?

„Wo Frauenfussball keine Chance hat“ titelt Deutschlandfunk-Kultur und listet dann die entsprechenden Länder auf. Wir wissen um die einigende und befreiende Kraft von Mannschaftssport und befürworten ihn deshalb bedingungslos, auch ohne den dezidierten Blick auf bzw. unter die Trikots. Allerdings befremdet uns die Art und Weise, der sog. „eye-catcher“, mit welchem Deutschlandfunk-Kultur die Klickgemeinde optisch auf das Thema locken will: Man sieht einen Männerfuss, erkennbar am langen Beinkleid und ordentlicherem Schuhwerk, der einen Fussball auf den Boden drückt, während das Bein einer kurzbehosten Person (Frau?) ausholt und gerne zutreten würde, das aber offenbar nicht kann, weil der Ball ja patriarchaisch unspielbar gemacht wird. Das Umfeld ist hinterhofartig, das Outfit ist prekär, das Sportgerät wirkt heruntergewirtschaftet, auf der optischen Metaebene signalisiert uns das: ja was? Selber draufkommen. Die Botschaft ist so klar wie banal, nämlich dass Männer in Ländern mit eigenwilligem Entwicklungsstatus Spielverderber sind, wenn Frauen gerne kicken würden. Vielleicht wollte der ballhaltende Mann aber nur warnen: So nicht, Fräulein! Mach dir erst mal die Schuhe richtig zu!

Ach so? Schade um die Message…