Wir definieren unser Produkt als unabhängiges Kabarett. Nur der freie Denker kann Wahrheit erkennen, und dafür machen wir das. Wer sich bloss den politisch korrekten Gesinnungsapplaus abholt von einem Publikum, das ein Veranstalterkonsortium aus Bessermenschen zusammengerufen hat, hat denselben Erkenntniswert wie einer unserer Politiker, der dem Wiederwahlzwang unterliegt, nämlich null oder sogar minus, weil er Denkfehler zementieren hilft. Wollen wir nicht. Hier mal als Basis für Pointen zu dem Wesen von Toleranzaposteln ein Tatsachenbericht:
Ein sehr guter Freund von uns ist Richter* und hat immer mehr Fälle von Includierten Personen auf dem Tisch, wo sich Includierte gegen weitere Teilnahme an der Inclusion wehren. Sie müssen am Gymnasium jeden Tag – jeden Tag! – am eigenen Leib erfahren, dass sie trotz Intensivbetreuung nicht durchblicken, während alle anderen Klassenkameraden weiterkommen. Und nur manche trauen sich und gehen vor Gericht, weil sie diese permanente Demütigung nicht ertragen. Sie wären lieber unter ihresgleichen. Dauerbetreuenden Toleranzaposteln fehlt es offenbar an Empathie und dem Wunsch oder der Fähigkeit, sich in andere Personen einzudenken. Es sieht so aus, als wollen sie ihr Verständnis von Menschlichkeit und Toleranz mit aller Gewalt unter die Leute bringen. Wie nennt man Leute, die mit der Moralkeule erziehen? Faschisten? Aber wir sagen das nicht, denn sonst kommt das Etikett „Politisches Kabarett“. Und dann glaubt unser Publikum, es hat seinen Demokratischen Pflichten Genüge getan, bloss weil es im Kabarett war. Die sollen aber endlich selber denken.
*Unser Freund hat sein Amtszimmer genau da, wo früher unser Gymnasium stand, welches vor Jahren abgerissen wurde. Er sitzt praktisch in der Klassenzimmeraura von unserer Quarta und Untertertia.