Dass man kein Arschloch sein soll, haben Leute auf Plakate geschrieben, Leute, denen offenbar nicht bewusst ist, dass sie hier in abwertender Weise von einem Organ sprechen, ohne das sie selber elendiglich zerplatzen müssten. Hier wird ein Baustein des Organismus als minderwertig hingestellt, als ein Arbeitstier, das seinen Auftrag stillschweigend verrichtet, ohne Dank und ohne Wertschätzung, gerade mal, dass man es notdürftig putzt. Um solche Wesen, die man im Grunde verachtet, aber ohne sie nicht auskommt, bei Laune zu halten, gibt es zum Beispiel den Muttertag, den Weltfrauentag, den Tag der Putzfrau (sic!*) und was weiss ich noch für Feigenblättchen, die sich die Verschleierer und unter den Teppichkehrer unserer demokratischen Grundordnung allenthalben aus den Fingern saugen. Wir fordern: Weg mit der Diskriminierung der niederen Arbeitskräfte! Her mit dem Arschlochtag. Oder gleich Weltarschlochtag. Ab jetzt ist der 4. Mai der Weltarschlochtag. Heraus zum Weltarschlochtag! Arschlöcher dieser Welt, vereinigt euch! Lasst den/die/das nicht mehr auf euch sitzen!
Und weil der Arsch ein Arsch ist / hat er immer in der Mitte so ein Loch / reih dich ein in die Arschlocheinheitsfront / weil du auch ein Arschloch bist. (Bzw. „hast“, aber das kommt aufs Gleiche raus. Bzw. kommt immer das Gleiche raus. Und ums Gleichmachen gehts ja sowieso. Quod erat demonstrandum**.)
*/ ** Lateinisch. Ausgestorbene Sprache, Pflichtübung für Bildungsarschlöcher
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