Q-Liebe der Grönländer

Die Menschen in Grönland lieben das Q. Allein in Nuuk finden sich kaum Strassennamen ohne Q, manchmal mit mehreren: Quiviarfik, Qeeqi, Kussangasoq, Paamaqutit Eliarsip, Aqquserna, Eqqaavimmut Aqqut. Woher kommt diese Liebe? Der Grönländer bildet den Q-Laut auch nicht anders als wir. Hinten kurz verschlossen wie für ein K, dann ein vorderer Verschlusslaut wie für ein W, dem ein angerissenes U gedankenschnell vorangeht, also ein KW…, bzw. KuW…Ist das der nördliche Glottisschlag? Eine Art von Lippenbekenntnis zu Werten und Anerkennungen, die man gönnerhaft auch den anderen zugesteht und sich damit erst recht an die Spitze der Toleranzkette hievt…ach nein, das ist nur bei uns so. Soviel Verdrucktheit und Falschheit unterstellen wir anderen Völkern nicht, das ist schon unser eigenes Merkmal – oder ist das auch schon wieder gönnerhaft und damit überheblich, so wie bei uns das Gerechtigkeitsplacebo Frauensport – Männersport, was soll das überhaupt, diese beflissene pseudo-Gerechtigkeit von gutmeinenden Unterdenteppichkehrern, denen jetzt die selbsternannten Frauen dermassen auf den Schnabel klopfen, siehe männlichkeitsnahes Frauenboxen bei Olympia. Warum sollen denn Frauen sich mit Männern vergleichen wollen? So zwanghaft sind doch die Grönländer nicht.
Was hat er also von seinem Q, der Besiedler ehemals kalter Gegenden, in denen sommers die Sonne keine Ruhe bekommt und im Winter monatelang Erholungsurlaub braucht? Was treibt ihn zum Q, den tapferen Fänger der Robben und Lachse, den Erfinder der Eskimorolle (darf man das noch sagen? Wir hatten das unzähligen Sportstudenten beigebracht, jetzt dürfen sie es möglicherweise noch tun, aber nicht mehr darüber reden, wie auch: blubblubb)? Will er vielleicht Q-queer sein, und hat das verdrängt, bringt er, der Nordmensch, das queer-Q bloss verdruckt in den Worten unter und hofft auf Erlösung, wie bei uns der Frosch, der auf die Prinzessin wartet, Kussangasoq?