Raumschiff Erde

Zur Zeit der Mondlandung bekamen wir unsere erste Brille verschrieben, durften also kein Astronaut mehr werden: Riesenenttäuschung. Berufswunsch adieu, denn die Nasa hat keine Brillenträger genommen. Hätten wir damals schon das Wort „Diffamierung“ gekannt – wir hätten uns in die Apollo-Rakete reingeklagt und auf dem Mond einen Apollo-Optikladen eröffnet, oder von mir aus einen Fielmann. Fielmann im Mond – halt, vielleicht ist der Mann im Mond ja auch eine Frau oder irgendwas dazwischen.
Heute sehen wir die Dinge klarer: sind wir denn nicht alle Astronauten? Unser Schiff heisst Erde, deren Ressourcen sind unser Vorrat für die Reise durchs Weltall. Nur leider haben wir keinen Vorratsverwalter. Die Reisenden stehen auf dem Boden der Demokratischen Gerechtigkeit und das heisst nur: sie dürfen gleichberechtigt nach Lust und Laune den Proviant an Luft und Trinkwasser verhunzen, versauigeln und herunterwirtschaften. Aber nach dem neuesten demokratischen US-Tamtam kann man wenigstens mit dem Finger auf die Schuldigen zeigen. Also nicht auf den mit der Frisur, sondern auf dessen Wähler. Es wäre ja eh egal gewesen. Das Klima kippt bereits, und das Mikroplastik reichert sich derart im menschlichen Körper an, dass die Chromosomen nicht mehr wissen, wo sie nach ihrer Teilung noch unverdorbene Bausteine finden sollen für eine saubere Mitose. Da kommen bald bloss noch Geistesriesen heraus, auch ohne Rechtschreibreform zu blöd zum Lesen und Schreiben und nur noch an dem interessiert, was sie in ihren Unterhosen mit sich herumtragen. Das hat also die ganze Displaywischerei gebracht: Den Trottelmensch, der nichts mehr schnallt. Der glaubt, die KI denke für ihn mit. Auch recht. Jetzt gehts wenigstens schneller. Dank Homo Trotteliens.