Es wird noch gekurbelt bei der Wirtschaft – oder schon wieder?

Man will also die Wirtschaft wieder ankurbeln, meldet ntv, und daran merkt man, dass die Redaktion bei den Bildmetaphern weit, weit hinterherhinkt. Eine Wirtschaft, die heutzutage noch angekurbelt werden kann, hat etwas tröstlich Rückständiges, ja Analoges. Eine Kurbel ist ein Werkzeug, mit der man früher einen Motor zum Anspringen gebracht hat, ein Werkzeug, das immer funktioniert, im Gegensatz zum Digitalquatsch. Wenn heute der Baggerfahrer eine falsche Wisch-Bewegung macht, bricht nicht nur dein Internet weg, du kannst auch nicht mehr telefonieren und Telefonzellen gibts keine mehr, Notruf? Nur noch akustisch mit der eigenen Stimme. Oder dem Kurbeltelefon. Trotzdem wird redaktionell herumgekurbelt im kollektiven Bildmaterial, das zeigt die Sehnsucht nach einer Welt, in der man noch etwas ausrichten kann, in der man noch hinlangen kann mit den eigenen Händen. Eine Kurbel ist irgendwas Gutes von früher, glaubt die Jugend. Immerhin, sie glaubens. Hat schon mal ein Politiker verlangt: „Wir müssen die Digitalisierung ankurbeln!“? Zuzutrauen wäre denen, das nicht nur zu sagen, sondern auch zu tun.