Beim Frühstück im Hotel gibt es Greifzangen, womit man seine Brötchen aus dem Korb angelt.
Es heisst, das sei hygienischer, als wenn jeder mit der Hand in die Ware greift. Ob das stimmt? Jetzt muss doch jeder diese Greifzange in die Hand nehmen und kommt garantiert mit allen Bakterien der vorherigen Greifenden in Kontakt. Beim direkten Zugriff auf das Brötchen behielte jeder seine eigenen Bakterien für sich. Offenbar ist die Greifzange ein hygienepolitische Folgeerscheinung der Frühstück-Trottel, die ihre Pissefinger auf alle Brötchen pappen müssen, bis sie sich für eines entscheiden. Wer weiss, was die sonst noch alles angrapschen. Mit der Greifzange werden solche Grapscher entschärft und dürfen am gesellschaftlichen Leben teilhaben, Inclusion am Buffett. Statt dass man denen beim zweiten angepackten Brötchen vor allen Gästen auf die Finger haut, wird das Ekelhafte am Zeitgenossen totgeschwiegen. Greifzange, das grosse Gleichmacherinstrument. Vor dem Bakterium sind alle gleich. Ein Beispiel für Paradoxie: Die hygienische Greifzange am Frühstücksbuffett. Au ja, neuer Song: Der Greifzangenblues! Blues wie Lues. Lues, was das ist? Gucks nach. Bitte bleibt gesund.