Die deutsche Bahn will renovieren. Das bedeutet offenbar Gerechtigkeit. Und zwar gegenüber den Bedürfnissen Reisender: „Das bedeutet auch attraktive Empfangsgebäude, die den Bedürfnissen der Reisenden gerecht werden.“ Wenn von Bedürfnissen Reisender gesprochen wird, hoffen wir als Reisende, dass uns nicht irgendwelche Bedürfnisse angetragen werden, die wir so gar nicht haben und dann noch froh sein müssen, wenn sie erfüllt werden. Die Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft NRW hat bereits neuartige sprachliche Bausteine entwickelt und in die Welt gedrückt:
„Das dortige Modell habe „zahllose hervorragende Beispiele städtebaulicher und verkehrlicher Attraktivierung hervorgebracht, die als wesentliche Bausteine einer gelingenden Verkehrswende gelten dürfen“…Das klingt nach denselben Labertaschen, die uns die permanente Entschuldigerei aus den Bahnhoflautsprechern aufs Trommelfell drücken: „…hat der Zug 20 Minuten Verspätung. Wir bitten um Entschuldigung.“ Auf dem Bahnhof Flughafen Frankfurt neulich klang eine wahre Echo-Kakophonie von Servilität über die Gleise, das war schon fast experimentelle Musik: …Entschuldigung…Entschuldigung…Entschul…Entschul..digungdigungdigung…Pünktlicher wurde es dennoch nicht. Dafür hat wohl auch so ein Startup Millionen kassiert. Was ist schlimmer: der Bonus für den Bahnmanager oder das rausgeschmissene Geld für die Blöd-Nerds mit ihren „verkehrlichen Attraktivierungen“?
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