Der Dresdner Tatort entledigt sich seiner Kommissarin Alwara Höfes mit dem Drehbuchtrick einer Schwangerschaft. Offenbar sehen die Dresdner Tatortschreiber eine Schwangerschaft als Karrierehindernis. Ist das reaktionär oder hochmodern? Wenn man heute bei der Polizei anruft, weil das Fahrrad geklaut wurde, hört man im Hintergrund Kindergeschrei und muss seine Meldung nochmal machen, weil die Polizistin zwischendurch erzieherische Kompetenz beweist: „Jetzt seid doch mal leise, Mami telefoniert!“ Kind und Beruf bei der Polizei werden heute offenbar aufs Glücklichste vereint. Die Mannschaftswagen haben Gebärkabinen, es gibt Frauen-Schusswesten mit Bauchraum und Stillklappe, und bei einer Demo dient das Manöver „Schildkrötenformation-Nestschutz“ der Schaffung eines temporären Kinderzimmers, wenn die Kollegin dem Kind ein Schlaflied vorsingt. Durchsage per Babyphon: „Jetzt seid doch mal leise, das Kind muss schlafen!“ Der ökonomische Vorteil des emotionalen Faktors ist gewaltig: wenn das Polizistenkind zu heulen anfängt, ersetzt der gerechte Zorn der Mutterkollegen ganze Hundertschaften.
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