Magie der Zahl

Neunter Neunter Neunundneunzig / sagen viele Leut und freun sich,
weil es ihnen da gelang,
dieses Datum zu fixieren, in den Ehestandspapieren,
welch ein Rhythmus, welch ein Klang.
NeunterNeunterNeunundneunzig…

Ach was nutzen schon vier Neuner? So ein Streuner bleibt ein Streuner,
lächelt er auch noch so nett,
schon im Januar Zweitausend fand ich, meine Schwester mausend,
dich in unserm Ehebett.
Früh war mir mein Glück verleidet. Doch bis daß der Tod uns scheidet!
Also traf ich den Entschluß:
„Dieses Eheleben kürz ich – mit der Magnum 44“.
Es gelang beim ersten Schuß.
NeunterNeunterNeunundneunzig / Smith and Wesson 44…

Und das Urteil war gesprochen: Man beschloß, mich einzulochen.
Aber alles endet mal.
Als Entlassungsdatum fand sich: Zweiter Zweiter Zweiundzwanzig…
Das ist die Magie der Zahl:
Neunter Neunter Neunundneunzig / Smith and wesson 44 /
Zweiter Zweiter Zweiundzwanzig…

Laut Pressemeldung gelang es dem jungen Deutschen David Colombo, über 25 Tesla-Autos zu digital zu übernehmen, Zitat: „Er konnte die Fenster öffnen, das Auto hupen lassen oder die Türverriegelung entsperren“. Ach so, jetzt wird auch klar, was das bedeutet: selbstfahrende Autos. Da lenkt halt ein anderer. Das eröffnet neue Dimensionen für – wie sagt man, Querlenker? Wenn zukünftige Raser in Fussgängergruppen brausen, können die Fahrer gar nichts dafür.  

Soeben singt der Chor der Universität Heidelberg im Fernsehen und man bedauert fast, dass man diesen Chor vorher nicht gehört hat, so gut singen die. Man muss halt erst ins Fernsehen kommen.

Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland steigt weiter: Das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) hat an diesem Montag 78 318 Neuinfektionen gemeldet, 61 Personen sind binnen 24 Stunden mit oder an dem Virus gestorben. Am Vortag waren es 118 970 Neuinfektionen und 59 Todesfälle. Die Sieben-Tages-Inzidenz ist von 1156,8 am Vortag auf 1176,8 gestiegen. Dies meldet die NZZ. Die NZZ ist eine Zeitung aus dem befreundeten Ausland mit unverstelltem Blick auf Deutschland. Aber: Montag (heute) 78000, Vortag (vorher) 118000 – unser Logikdezernat sendet SOS. Wenn am Vortag 118000 Neuiinfektionen den gemeldeten 78000 Neuinfektionen von heute gegenüberstehen, dann sind das doch weniger, oder? Wieso steigts dann? Wer kann helfen?

 

 

Jetzt klagen Menschen über Einsamkeitsgefühle im Homeoffice. Wortkünstler verbringen ihr ganzes Leben im Homeoffice, die paar Auftritte machen den Sozialkohl auch nicht fett, aber schön, dass es die anderen mal merken. Homeoffice liegt im Trend, das bedeutet, immer mehr Bürogebäude stehen leer, müssen bald zu Wohnraum umgewandelt werden. Dann explodiert das Wohnraumangebot, der Wohnimmobilienmarkt implodiert, 90% der Häusle-Kredite verfaulen, wie die Häuslebauer selber als Finanzwesen, im ewigen Homeoffice, als Urne billiger, in diesen schliessfachähnlichen Sammelunterkünften im Finanzfriedwald. Einsamkeitsgefühle? Schön wärs.

Die Welle wogt und wogt, trotz genauester Beobachtung. Die Testerei hat nur eines bewiesen: Kein Test schützt vor einer Infektion. Würde sich jeder so verhalten, als wäre er infiziert, wäre diese Virusgeschichte in drei Wochen vorbei gewesen. Ganz ohne Test.  Unde unda venit? (Eselsbrücke für Unda, die Woge)