Avocado kommt in Verruf: Winkelavocado?

Die Butterbirne, vulgo Avocado, ist offenbar ein Umweltschädling. Vorn rum tut die Frucht so gesund und hintenrum schädigt sie das Klima. Die Butterbirne ist halt ein richtiger Winkelavocado. Winkelavocado

Gefahr für Lehrer: Schülerstreik

Jetzt streiken die Schüler. Die Lehrer zeigen sich sehr besorgt. Was da alles passieren kann! Man stelle sich vor, die Schüler kommen vom Streik zurück in die Schule und können plötzlich schreiben und lesen! 

Röntgenärzte in den Startlöchern

Schadstoffe in der Luft? Davon leben Lungenärzte. Nachdem sich echte Lungenärzte jetzt für Feinstaub eingesetzt haben (s.u.), formiert sich bereits die Lobby der Radiologen. Tschernobyl und Fukushima sind schon vergessen, aber beim nächsten Störfall beweisen uns Röntgenärzte zeitnah, dass die Strahlenbelastung bei jedem Urlaubsflug viel höher ist. Studien sind bereits in Arbeit.

Paffen gilt nicht: Lungenärzte verordnen Lungenzüge

Angehörige eines Berufstandes, der von Luftschadstoffen profitiert, erklären Feinstaub zur Arznei: Lungenärzte. Sie verordnen tieferes Atmen in der Innenstadt: Feinstaub als Medizin 
Feinstaub sei, so die Mediziner, entgegen verbreiteter Ansicht überhaupt nicht schädlich. Bald kommen Studien, die das beweisen. Dann können wir (und die) wieder aufatmen.

Calvins Gift: Sprachreform in DER WELT

„Das alte Gft Calvins“: In der WELT vom 26.1.19 bezeichnet ein Ulf Poschardt Menschen, die sich über ökologische Zusammenhänge Gedanken machen, als besserwisserische „Erwählte“, die glauben, ihr Leben auf den richtigen „guten“ Weg gebracht zu haben. Zitat: „…nur ein paar Erwählte sind vorherbestimmt, ein gutes Leben zu führen.“ Calvinisten sind Opfer der kirchlichen Reform, Pubizisten ohne Sprachgefühl sind Opfer der Sprachreform: Old-School Grammatiker wissen, dass niemand vorherbestimmt wird, sondern dass einem etwas vorherbestimmt ist, mit Dativ (Wem-Fall). Zb. ein gutes Leben. Korrekt: …ein paar Erwählten ist es vorherbestimmt, ein besseres Leben zu führen.“ Das klingt doch schon mal nach viel mehr Respekt vor der Allmacht des Bestimmers. Ein Gefühl für die deutsche Sprache ist inzwischen Glücksache. Zugegeben, das wirkt jetzt besserwisserisch, aber was ist daran schlecht, wenn man etwas besser weiss?

DIE WELT 26.1.2019

Respekt oder Rechtschreibung

In manchen Hartz-4 Maßnahmen üben Teilnehmer an Arbeitsblättern aus Grundschulen ihre Rechtschreibung: Spads, Schahz, Pudseima, sizzen, Sprietse. Eine junge Twitterin empfand dies als „pure Erniedrigung“: Respekt oder Rechtschreibung
Die Auswahl der Beispiele wirft ein grelles Licht auf die niedrige Erniedrigungsschwelle von denen da oben: der „Putzeimer“ zeigt, welch minderwertige Jobs einem zugemutet werden, seelisch zerstört greift man zur „Spritze“, wird erwischt und muss „sitzen“. Armer Schatz, Spatz. „Un lese imma mit Müdse, bistu Sträter. Hoy, berühmt!“ Offenbar waren die Bewerbungsschreiben von erwachsenen Menschen eine Erniedrigung für diejenigen, die sie lesen mussten.

Arbeitsblatt Grundschule irgendwo bei Hannover