Kulturbotschafter (L.M.) Tag 3

Kaum steht die Sonne über dem Horizont wirft sie ihr Licht auf das blanke Entsetzen: Alle Eisberge verschwunden! Weg! Getaut über Nacht! weder östlich vom Forschungsschiff noch westlich davon, alle weg! Nicht mal ein Eiswürfel! Bloss eine versprengte Grönlandrobbe konnte fotografiert werden, vom Arbeitsamt umgeschult zur Teilzeit-Möwe. Ja, fressen muss jeder!

PS: L.M. (s.o.) heisst Liedermaching. Den Begriff gibts wirklich. Liedermaching (!). Ja und? Besser als Songschreibing. Oder!

östlich

westlich

Letzte Robbe

Düstersee

 

Kulturbotschafter Grönland Tag 2

Schock! Kaum ist die Nacht vorbei fällt der Blick aus dem Fenster und auf den letzten Eisberg Grönlands. Das Schiff steuert genau drauf zu! Wo ist das Telefon, der Kapitän muss gewarnt werden! Oder halt…das seht aus wie ein Tunnel!  Müssen wir da durch? Ist das das Tor zur Welt von Eisbär, Troll und Golfstromendstation? Nein…das Schiff fährt daran vorbei. Aufschnauf. Schnell wieder in den Schrank mit der Schwimmweste.

PS.: Wir wurden noch in der Nacht vom Kund- zum Botschafter befördert. Urkunde auf Nachfrage vorweisbar.


PS2: …Da kommen immer mehr! Lehrreich: Grönland gehört zu Dänemark, das sind die mit der Freikörperkultur. Ja, man siehts. Mein Gott, ich kann auch nichts dafür!

Kulturkundschafter Grönland Tag 1

Island ab: 01:00 03:27MEZ: Schon seit Island wird die See immer schwerer. Es geht ganz schön auf und ab. Es würde Dunkelheit herrschen, wäre da nicht dauernd das Licht an vor der Kabine. Soeben knallendes Geräusch von draussen. Der Kulturkundschafter testet die Schwimmweste. Wenn jetzt die Monsterwelle kommt: was nehme ich mit? Darf man was mitnehmen? Was erlaubt der Käptn? Die gute Klappgitarre von Furch im Rucksack! Vorn die Schwimmweste, hinten die Furch. Egal, ob der Käptn schimpft. Pillen gegen Seekrankheit? Wird man im Wasser seekrank oder heilt der Schock? Besser, was Warmes anziehen. Jogginghose, Laufpulli. Sportbrille! Mit Kajakschnur!

PS.: Wenn das Schiff die Welle rauf steigt, drückt es einen in die Matratze, beim Abstieg wird man ganz leicht. Wie kommt man bei der Schaukelei überhaupt ins Rettungsboot? Die Schwimmweste hat eine Pfeife. Zur Unterhaltung? Und ein Blinklicht. Nett. Draussen rumpelt es dumpf und dröhnt.

PPS.: Im ersten Morgenlicht aufs Deck gekämpft. Das vielleicht letzte Bild mit dem Canon Ixus. Es zeigt  eine leicht angerauhte See, von wegen haushohe Wellen. Die Matrosen laufen im Regenmantel herum und das Deck wird gewischt. Es geht zwar immer noch auf und ab, aber die Schwimmweste kommt schnell wieder in den Schrank.

Transgender BoxerInnen schlagen sich durch

Die Boxerinnen Lin Yu-Ting aus Taiwan und Imane Khelif aus Algerien dürfen jetzt doch am Sportzirkus Olympia teilnehmen, denn:… Beide Athletinnen seien „Frauen laut ihres Passes“, so das IOC. Laut Chromosomensätzen sind es Männer, aber ganze Sätze kriegt eh keiner mehr hin und die mit den Chromosomen schreibt die Natur lieber selber. Man muss nur wissen: Sag nichts innerhalb eines Armes Reichweite. So rächen sich die Gegner der Gleichberechtigung: sie lassen „Frau“ in den Pass schreiben und hauen die „Weiber“ (sagen die!) einfach weg. Derjenige vom IOC, der die Pässe auf ihre Echtheit überprüft hat, liegt noch bewusstlos in der Kabine. Der hats gut.

Vielleicht sollte man nicht die Pässe überprüfen, sondern die Fraulichkeit, aber dann landet man bloss wieder bei @metoo und ach was solls.

Wenn Fernsehen zum Radio wird

Im Rahmen von Sportberichterstattung kommt es bei heutigen Nachrichtensendungen immer öfter zu einer Vermeidung von bildlicher Darstellung. Wozu auch Bilder? Bilder sind bloss Ausgeburten des Bösen und Basis für Photoshop-Täuschung und Wahrheits-Wahn. Man lässt dafür den Ton weiter laufen, und vermittelt dem Zuschauer einen Eindruck, wie es früher mal war, als man bloss Radio hatte. Und jeder merkt: auch ohne Bild gehen die Herzen über, werden die Seelen vom Geiste des allmächtigen Sportes erfasst und der Jubel fährt gen Himmel: Tor, Tor, Toooor!

Hobbits kannten Plastik! Saurons Idee?

In Herr der Ringe, Teil: „Die zwei Türme“ sieht man Frodo mit einer Reepschnur am Gürtel. Reepschnüre sind Kletterbedarf und bestehen aus geflochtenem Nylon, was sie sehr reissfest macht. Auch Frodos Reepschnur nährt jenes Vertrauen, das der Kletterer in zusammengedrehte Kunststoffschnüre setzt. Offenbar hat schon Mittelerde den nützlichen Gebrauch von Polymeren verstanden; was aber keiner weiss: die Herstellung von Kunststoff wurde ihnen von Sauron verraten. Böse Falle!

Den Hobbits hat es zwar damals noch nicht geschadet, aber dafür haben wir heute das Elend mit dem Mikroplastik.

Jetzt weiss man wenigstens, wer schuld ist.