37 Prozent der Ureinwohner von Mallorca haben sich gegen den Tourismusbefall ihrer Heimat ausgesprochen, das sind jene 37 Prozent, die ihr eigenes Haus/Wohnung nicht per Airbnb zur Verfügung stellen. Wohl, weil sie keins haben, bzw. keins mehr, weil der mallorquinische Besitzer selber lieber Airbnb macht. Die andern 63 Prozent konnten nicht befragt werden, weil sie zur Touristenzeit im Urlaub sind, nämlich da, wo die Touristen herkommen. Hier haben sie Ruhe und ihr Haus auf Mallorca können sie ja zur Zeit eh nicht bewohnen. Die Regierung erwägt, ob sie den 37 Prozent einen Airbnb Urlaub spendiert. Denn wenn sich die Airbnb Wirtschaft bewährt, sind 100% der Mallorquiner im Sommer einfach weg, der Staat hat null Stress, kassiert ordentlich und im Herbst wird aufgeräumt. Win-win, oder? In Kürze tritt die neue mallorquinische Handtuch-Verordnung in Kraft: Liegt ein Handtuch länger als 15 Minuten leer auf einem Platz, der auch anderen zur Verfügung steht, wird es einkassiert wenn es Hoteleigentum ist, wenn nicht, wird es desinfiziert, geschreddert und zum Hotelhandtuch recycelt. Man hat das bislang noch nicht getan, weil man befürchtete, dass dann Putin einmarschiert. Aber jetzt wächst die Zuversicht. Wer mehr als drei Privat-Handtücher im Gepäck hat, wird gleich am Flughafen nach Deutsch-Russland zurückgewiesen.
Tradition: Als Adam grub und Eva spann
Als Adam grub und Eva spann / wo war denn da der Edelmann?
heisst es in einem Lied aus dem Bauernkrieg und weist uns nicht nur ironisch auf eine fundamentale Unnötigkeit des Adelstandes hin, sondern auch auf eine Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, Adam gräbt und Eva spinnt. Die kulturelle Revolution hat die Rollen glücklicherweise neu verteilt, dazu singt man heute in traditionelleren Kulturen etwas ironisch: Als Adam grub und Eva spann / wo war denn da der Ehemann? Das impliziert, dass ein Ehemann helfend einspringen könnte, wenn Eva zu spinnen anfängt. Aber manch ein moderner Ehemann hat gerichtlich verfügte hundert Meter Abstand zu halten zu Weib, Kind und Kegel, von wegen einspringen. Und was nutzt ihm eine Hundertmeter Bestzeit, wenn er nicht darf?
Inklusion im Geldstromland
Inklusion meint Teilhabe von Menschen mit besonderer Begabung in einer Welt, die sich eine Mehrheit ohne besondere Begabung zurechtgeschustert hat. Hier geht es um das möglichst effektive Umleiten des Geldstroms in die eigenen Reusen. Ob dieses Anliegen einen moralisch höheren Sinn hat, sei dahingestellt, aber der Mensch auf dem Foto hat das Ziel übererfüllt, Milliarden angehäuft und strahlt vor Glück. Schau ihn dir an. Inklusion funktioniert. Glückwunsch.
Neuer Aufreger der RKI Protokolle: Rückstände beim Entschwärzen
Die geschwärzten Protokolle des RKI über die „Pandemie der Ungeimpften“ (Zitat Ex-Bundesgesundheitsminister Spahn) lassen sich schwer restaurieren, es werden nur die Zeilen sichtbar, zwischen denen man lesen muss. Wenn aber einer zwischen den Zeilen lesen kann, dann die Ungeimpften, hoffentlich kommt da mehr raus als blöde Wortspiele. Wir sind auf die Ergebnisse gespahnt…sorry, gespannt. Möglicherweise sind das Prototypen der Aufklärung, Vorstufen zu unserm Oswalt Kolle: die sog. Proto Kolle. Aua. Aus jetzt!
Die Zecke: höchste Form der Mutterschaft
Wenn man sich momentan beim Mähen oder Büsche pflegen eine Zecke einfängt, nicht schimpfen, sondern staunen und anbeten. Seht sie euch an, die Zecke, ein Erfolgsmodell der Evolution, Mutterschaft in Vollendung. Jahrelang hockt die Zecke auf ihrem Platz und wartet, wartet auf irgendein Wesen mit der sauerstoffkompatiblen Körperflüssigkeit namens Blut, bloss, um sich dann festzukrallen und vollzusaugen bis fast zum Platzen, nur, um mit dem Eiweiss fremder Blutzellen die eigene Brut grosszuziehen, hunderten Eizellen Wachstum und gelebte Zeckenhaftigkeit zu ermöglichen, ohne dabei gross um Kitaplätze und Sorgerecht zu streiten, um Mutterschutz und Vaterpflicht. Zum Dank tritt sie den Spender mit Hirnhautentzündung und Borreliose, als pfeife sie auf dessen Gabe, als spotte sie seines Dienstes – ja kar, wenn der sie so lange hat warten lassen auf labenden Trunk! Wer wäre da nicht sauer? Da hockt sie im Grünen, wartet still und bescheiden, über Jahre, dann saugt sie sich voll, legt hundert Eier und danach geht sie einfach ein. Das ist echte Mutterschaft. Mutterschaft in göttlicher Reinstform, so gross, da kommt doch, haha!, der Mensch nicht heran, nicht annähernd. Also denkt mal daran, wenn ihr die Zecke raushebelt und hinmacht, wenigstens mit ein bisschen Respekt. Danke.
Haarpilz aus dem Barbershop
Momentan stecken sich viele Menschen beim Friseur mit dem Pilz Trichophyton tonsurans an, offenbar werden die Arbeitsgeräte nicht desinfiziert. Wörterbuch: „Die Tonsur ist die vollständige oder teilweise Entfernung des Kopfhaares aus religiösen Gründen…“. Tonsurartige Ausrasierung ist Mode auch und gerade bei Weicheiern, es sieht so stramm militärisch aus. Und das mit den religiösen Gründen liegt nahe, denn Schönheit ist eine Glaubensfrage. Der Trend geht zu echten Werten: Zu unserer Zeit hiessen die mit der Beatlesfrisur „Pilzköpfe“, heute die mit dem Pilz. Und die sind auch noch stolz: „He, ich hab e Schlange uff em Kopf!“ Nein. Phyton, nicht Python. Wo steht das H? Nein, nicht das Haar. Das H! Ach, egal.