Ein Grindwal hat es auf den Grind gekriegt, aber ausser einer Beule weiter keinen Schaden genommen. Dafür sei er ja da, erklärte er. Immerhin konnte er auf Hybrid-Antrieb umstellen und kommt jetzt doppelt so schnell voran. Das muss er auch, um den Heiratsanträgen begeisterter Grindinnenwale zu entkommen.
Jim Reissverschluss und Lukas, der streikende L-Führer
In der Welt der Kinderliteratur wirken die Inquisitoren so unbehelligt wie kaum sonstwo, Das wundert uns nicht. Auch noch der letzte Heuler kann ein Kinderbuch verfassen, wenn er woanders nichts taugt, z.B. in der Welt des gekonnten Humors. Jetzt hat es also Lukas und Jim Knopf ereilt. Knopf klingt minderwertig, wir erneuern deshalb auf Jim Reissverschluss, eine technisch zeitgemässe Errungenschaft nach Knopf und Haken. Jeder kennt die Knopf-Probleme bei der Levis 501, wo man in der Eile den Hosenladen kaum auf- und noch weniger wieder zu kriegt. Weg mit den Knöpfen, her mit dem Reissverschluss. Darf man Lokomotivführer noch sagen? Natürlich nicht. Führer schon, aber Lokomotive geht gar nicht. Das kingt nach Arbeitstier, versklavt und ausgenutzt und als Transportviech missbraucht, dabei sind solche Wesen sogar schwimmtauglich, wie wir wissen aus Jim Knopf und Lukas der Loko…sorry, L-Führer. Loks…sorry, L-s, die schwimmen? Hä? Ja, nix hä! Gerade in Zeiten der L-führerstreiks muss auch mal die Lok…sorry, L- gesehen werden, wie sie wirklich ist. Ein himmlisches Wesen, natürlich weiblich, und sie kann viel mehr, als man glaubt.
Digital macht bled?
Dass Digitalisierung bled bis saubled macht, beweist das tägliche Erleben: Dasselbe einzige Foto eines Gesichts beweist unseren Displayrubblern, dass Gesichtsrötung (vorher) verschwindet, wenn man Salbe aufträgt (nachher).
Offenbar wird das geglaubt, obwohl das einzige, was hier funktioniert hat, digitale Bildbearbeitung ist. Soviel Deppenhaftigkeit treibt uns die Fremdschamröte ins Gesicht…her mit der Salbe! Schlaffe Haut dagegen wird „weggebügelt“, so schnell, da kommt die Person gar nicht zum Klamottenwechsel, dieselbe Hose, derselbe Pulli, bloss die Haut ist wie neu. Songidee: „Dieselbe Hose und derselbe Pulli / aber wunderbar verschwindet die Celluli…“ usw.
Wolfgang Ullrich benennt Pseudoanliegen von Pseudokünstlern
Jetzt stehts auch mal in der richtigen Zeitung: Im Artikel über Wolfgang Ullrich der BNN vom 2.3.24 fallen die Begriffe für politisch korrektes Kabarett mit Pseudoanliegen: „Im Ton der Anklage auf ein möglichst großes Thema – Klimakrise, #meetoo, Rassismus – zu setzen“. Als Wirkung solcher Denkschablonen im sog. „politischen“ Kabarett folgt unserer Ansicht nach nicht nur Verstimmung, sondern Aufweichung und Verläpperung der Kritikfähigkeit. Zumindest beim Publikum. Immerhin haben wir uns schon am 27.2. 24 derartig positioniert, also hat ers, wenn schon, dann von uns. Schon faszinierend, wie nah man immer am Geschehen mitdenkt.
Vorzeige-Öko: Plastiktüte mit Papiertarnung
Die Biotüte besteht innen aus Plastik, aussen aus Papier. Deutlicher lässt sich die Augenwischerei von Öko-Geschäftlesmachern kaum darstellen. Weil der faule Konsument sonst nicht mitmacht, tarnt man sich als Öko, sogar als Vorzeige-Öko und führt das Ökoprinzip ad absurdum. Genauso wie Vegane Leberwurst. Die gibts wirklich, aber wieso muss die so heissen? Will man sich an die Leberwurstesser heranschleimen? Als ob echte Veganer wissen, wie Leberwurst schmeckt. Genauso unsere Klimakleber: Fliegen in den Urlaub nach Birma, Burma, Borneo, kleben sich zuvor fürs Klima auf die Strasse. Vorzeige-Ökos. Wenn sie wenigstens mit Wasserstoff fliegen würden…
Montessori vs. Heidegger: Das Vergessen fördern durch Umbenennung?
Jetzt kommts raus: Die als Reform-Pädagogin gefeierte Maria Montessori hing Ideen an, welche vor allem von einem politischen Verein gefördert wurden, dem auch Martin Heidegger angehörte. Im politisch sehr um Korrektheit bemühten Freiburg hat man den Martin Heideggerweg nach fast vierzig Jahren in Oberer Harbuckweg umbenannt, die Montessori Schulen heissen in der Ökohauptstadt dagegen heute noch so. Womöglich, weil Montessori als Frau wahrgenommen wird? Wir wissen nur, dass anno 1970-71, als wir den Harbuckweg zum Testen von unseren Motorfahrrädern (Mofas) nutzten, der Heideggerweg droben selber bloss Waldweg geheissen hat. Nomen est Omen: Die Freiburger Ökos packen ihren täglichen Plastikmüll in gelbe Säcke und nennen ihn Wertstoff. Der schwimmt zwar auch irgendwann im Meer, aber nachhaltig.