9.2.16 E=m mal cQuadrat geht überhaupt niemanden etwas an. Die Formel drang vor hundert Jahren aus Spezialistenkreisen an die Öffentlichkeit, wohl aus Wichtigtuerei plus Indiskretion mal Journalismus. Populärwissenschaftliche Physikerklärer sind krumme Hunde und machen krank, zum Beispiel der eine da, der im Fernsehen manchmal Physik so scheinbar verständlich an dich hinschmiert. Aber pass auf, dem drücken wir jetzt selber einen rein. Das Bestreben, Physik auch für sogenannte normale Menschen verstehbar zu machen, hat nur das eine Ziel: Menschen zur Zustimmung zu nötigen, also zufriedene Menschen zu verunsichern. Sie sollen sich dem Physikerklärer unterwerfen und Sachen kapieren, die verstiegene Leute sich ausgedacht haben. Deswegen sind diese scheinbar sozialen Typen, die sich populärwissenschaftlich um dein Verständnis bemühen, so ekelerregend: sie dringen in deine private Welt ein und verlangen Änderung deiner Werte in ihrem Interesse. Und weil man glaubt, mitreden können zu müssen, rutscht man auf entsprechende Internetseiten und bleibt kleben.
Einsteins Kurzbeschreibung von Energie und Masse mittels der Formel E=mcQuadrat behauptet, dass Masse und Energie dasselbe sind, Masse ist festgewordene Energie, wobei Masse mit Lichtgeschwindigkeit c multipliziert werden muss, um an die Energie überhaupt ranzukommen. Und auch noch im Quadrat. Warum nicht gleich im Kubik? Wahrscheinlich wird das dann zu schwer und bedeutet Gravitation. Der Physikvereinfacher verdeutlicht es uns mit einem Beispiel: ein Kilogramm Wasser enthalte die Energie von einem Zug aus Braunkohlewaggons, der eine Länge von 700 Kilometern erreicht. Jetzt einfach den Finger heben und wenn der Lehrer überrascht sagt: „Ja?“ nicht sagen: „Zwischenfrage…“ denn sonst winkt der Lehrer ab und sagt: „Nicht jetzt, Fragen bitte später!“, sondern erst mal den Lehrer in Sicherheit wiegen und den Frageimpetus umleiten: „Verstehe ich das richtig, ein Kilogramm Wasser enthält die Energie von einem 700 Kilometer langen Zug aus Braunkohle?“ Damit facht man das Erklärungsfeuer des Lehrers an. Er freut sich über dein Staunen und bestätigt dir gern deinen Einwurf. So krümmst du dir etwas Raumzeit zurecht für deine echte Frage: „Und wieviel Energie enthält dann ein Kilogramm Braunkohle?“ „Äääh, ja genausoviel, ist ja ein Kilogramm“ – „…wieso dann Wasser?“ – “ …ja nur zum Vergleich“ – „…aber Kilo ist doch Kilo“ – „…das hab ich doch nur gesagt, wegen der Vereinfachung, also gut: Ein Kilogramm Braunkohle enthält genausoviel Energie wie ein Zug aus Braunkohle, achwas, ganz einfach. Stellt euch vor, ein Wasserzug, der 700 Kilometer lang ist…“ und jetzt können die anderen einhaken: „Braunkohle ist für das Klima doch schädlicher als Wasser!“ „Geht auch Erdöl?“ Der Primus: „Meinen Sie destilliertes Wasser – aqua dest.?“… „Wasser ist flüssig gewordene Energie, gell?“…“Was ist mit Erdgas?“ „Aber wenn das Wasser schon nach einem Kilometer ausgelaufen ist?“ Und wenn die Teilchenkollision hinter der Lehrerstirn abklingt, der Abschuss mit:
„Wenn das so ein ganz schneller ICE ist, wird man dann hinterher jünger?“
So, jetzt gucken wir einen Film.
Sicheres Herkunftsland
8.2.16 Der Begriff „sicheres Herkunftsland“ braucht abgelehnte Asylbewerber nicht unbedingt zu benachteiligen. Afghanistan gilt zwar wegen der milliardenschweren deutschen Intervention als sicheres Herkunftsland, aber genau deswegen können Flüchtlinge aus Afghanistan nicht einfach zurückgeschickt werden, denn dank langjährigem Bundeswehreinsatz gehört Afghanistan zu uns. Der deutsche Osten gilt ja auch als sicher, trotzdem braucht in Freiburg/Brsg. oder Köln kein Ossi zu fürchten, dass er wieder nach Leipzig oder nach Gera muss.
Flüchtlingsrücknahme verweigert
8.2.16 Politiker beklagen, dass Flüchtlinge von den Herkunftsländern nicht mehr zurückgenommen werden. Offenbar werden deren Außengrenzen stärker abgeschirmt als die unsrigen.
Die Regierung könnte doch Direkthilfe leisten und anstatt solchen Staaten Milliarden in den Rachen zu stopfen, damit sie weniger Menschen rauslassen, einfach die Schlepperbanden dafür bezahlen, auch mal in die andere Richtung zu schleppen. Das wäre wenigstens ehrlich.
Installateure als Künstler
7.2.16 Schon wieder hat eine Putzfrau Kunst zerstört: eine Folieninstallation in der Mannheimer Philippuskirche wurde reinigungsfachkräftig in die Tonne gestopft. Geschädigt wurde die Künstlerin Romana Menze–Kuhn (1957) bzw. die Öffentlichkeit. Die Zerstörung von Installationen von Joseph Beuys und Martin Kippenberger durch Putzfrauen verursachte seit den siebziger Jahren bereits Kosten von mehreren Milliarden Euro. Um derartige Wertverluste zu verhindern, müssen Reinigungsfachkräfte in Zukunft ein Aufbaustudium im Fach Kunst absolvieren, Abschluss Mag. Putz. Eine Erhöhung der Chancen auf Anstellung ergibt die Promovierung zum Dr. Putz. Die nachweisliche Rettung einer Installation in der Staatsgalerie Stuttgart bringt den „Goldenen Besen“. Eine Sonderkommission geht gegen schwarze Schafe aus der Klempnerinnung vor, die für Wasserhahndichtungen und Siphonerneuerung bereits Millionenbeträge eintreiben. Das ist bislang nämlich noch keine Kunst, sondern bloss Installation. Wenn das Tebartz von Elst gewusst hätte!
Hoeness wechselt aus in Halbzeit
4.2.16 U. Hoeness kommt nach Hälfte seiner Strafzeit frei, er hatte einen sogenannten Antrag auf Halbstrafe gestellt. Dass ihm das keiner vorher gesagt hat, dass es sowas gibt im deutschen Strafrecht. Dann hätte er gleich einen Antrag auf Viertelstrafe stellen können. Oder auf Nullstrafe.
Der wahre Geburtszeitpunkt
34.2.16 Ab wann gilt ein Mensch als geboren? Darüber macht sich kaum einer Gedanken, alle kennen nur das Gegenteil, den klinischen Tod, den Hirntod, und endlich den Tod. Als geboren gilt ein Mensch, wenn sein Körper vollständig den Mutterleib verlassen hat. Beendet ist eine Geburt aber erst, wenn auch die Plazenta (altdeutsch: Nachgeburt) auf der Welt ist. Analog dazu gilt dann: tot ist ein Mensch erst dann, wenn auch das Hirn drüben ist. Die Plazenta ist ja schon lange dort. Genauso wie die Nabelschnur, deren Durchtrennung von manchen Leuten als Abschluss der Geburt angesehen wird, wobei die unsichtbare seelische Nabelschnur oft bis ins Rentenalter dran hängenbleibt. Das sind dann die Menschen, die all die Jahre nicht wirklich leben, aber am Ende so tun, als seien sie wenigstens wirklich tot. Aber die sterben wohl nie aus.