Turnen als Geisteswissenschaft

30.9.15 Die Erweiterung des körperlichen Tätigkeitsvermögens erweitert das Bewusstseinsvermögen des Geistes (frei nach Spinoza, Die Ethik, 12. Lehrsatz). Die Rekapitulation körperlicher Fähigkeiten erhält also die geistigen Fähigkeiten bzw. stellt sie wieder her. Soeben ist die Wiedererarbeitung der freien Felge in den Handstand gelungen, sowie die Riesenfelge im Rist- und im Kammgriff. Soviel Bewusstsein!

Politik als Impro-Theater

30.9.15 Das Land wirkt so seltsam unregiert, fast möchte man sagen: kopflos. Improvisation bestimmt das politische Handeln. Vielleicht sind unsere Politiker bloss sauer auf das Volk, also uns alle? Eine Fahimi, die Wahlurnen bei Aldi aufstellen lässt und den Wahltag auf das ganze Jahr ausdehnen will, damit Demokratie zusammentröpfelt, ein Hartmann, der Crystall Meth nimmt „bloss zur Leistungssteigerung“ und damit durchkommt, ein CSU Innenminister Friedrich, der hintenrum die SPD (!) vor Edathy warnt, bloss damit diese grosse Koalition ungefährdet zustande kommen kann – klar, dass da keiner mehr wählen geht. Wer will denn sowas? Und jetzt sind die Politiker beleidigt. Gut, denken sich die Politiker, dann sollen doch diese Loser selber klar kommen mit dem ganzen Mist. So siehts aus, aber wir schaffen das.

VW gefährdet Quotenfrauenregelung

27.9.15 Der VW-Skandal lässt vermuten, dass auch andere Autobauer den Richtlinien hilflos gegenüberstehen und nur durch Manipulation und Trickserei das Geschäft aufrechthalten können. Die Verseppblatterung der Wirtschaft gefährdet die Frauenquote in Aufsichtsräten. Wenn die wirtschaftliche Potenz nur auf Lug und Trug basiert – welche Quotenfrau will sich da noch zu einem solchen Haufen von impotenten Schummlern dazuhocken?

Moralische Erneuerung bei Heckler&Koch

27.9.15 Das G36 war defekt und das neue MG schiesst auch nicht richtig. Deutsches Kriegsgerät geht immer mehr in Richtung Pflugscharen. Offenbar plant Heckler&Koch eine neue Strategie zur Vermeidung künftiger Flüchtlingswellen.

„…ein grüner Zaun / aus Männern und Fraun,
keiner kommt durch und schafft es einer doch,
dann hat er gleich noch
ein zusätzliches Loch:
9 Millimeter von Heckler und Koch.
Polizistenkinder haben sieben Finger an der Hand,
wenn der Papa immer nah genug am Castor stand.
Polizistenkinder kommen erst gar nicht auf die Welt,
wenn der Mama die Waffe wieder runterfällt.“ (Aus: „Der Atompilger“, M.H.1988)

 

Traumatische Kinderbilder

27.9.15 Zeichnungen von Kindern werden von Eltern und Bachelores der Psychowissenschaft gerne hergenommen, um deren seelische Traumatisiertheit zu belegen, so wie in dem soeben durch das Netz geisternden Gemälde eines Flüchtlingskindes. Es handelt sich um ein sogenanntes Diptychon und zeigt auf der einen Seite viel rote Tinte, Tote und MG-Feuer, auf der anderen Seite intakte Rathäuser, Deutschlandfahne und ein Herzchen mit der Schrift „Polizi“. Laut Auskunft einer sicheren Quelle zu einer ortsansässigen Grundschule malen unsere Kinder des Friedens und Wohlstandes freiwillig bloss noch Kriegsbilder mit Bomben, Raketen und Explosionen, fast noch schlimmer als im Flüchtlingsdiptychon, mit dem Unterschied, dass es keine Herzchen gibt für die Polizei. Diese Friedensfrüchtchen, diese traumatisierten. Oder war der traumatisierte Teil im Flüchtlingsbild die Seite mit der „Polizi“ und dem Herzchen? Das bedeutet, unsere Kinder verdrängen echtes Trauma in ihren Bildern. Da muss sofort eine Klassenfahrt her auf einer Flüchtingsroute. Drei Wochen zu Fuß, zu Boot und Handy ohne Ladegerät und der heilende Schock bei Wiedereinreise. So geht das nicht weiter mit dem verdrängten Trauma. (Kinderbilder werden nachgeliefert)

PS.: Eigentlich eine super Idee, so eine Klassenfahrt. Je länger man drüber nachdenkt…

Abgasmoral viel versprechend

26.9.15 Das Abgasdesaster bei VW war ein deutlicher Hinweis auf den Mangel an Fachkräften. Die heutigen Ingenieure können Richtlinien nur noch durch Manipulation der Kontrollen einhalten. Die Leistungsgesellschaft funktioniert, immerhin, auf so einen Beschiss mit der Sonde muss man erstmal kommen. Allein die Unverfrorenheit ist eine Leistung. Die Lehrer als Leistungsträger für Bildung funktionieren ebenso einwandfrei. Wenn die Schüler nicht zur Rechtschreibung kommen, kommt halt die Rechtschreibung zu den Schülern. Nach der fünften Rechtschreibreform hat sich die Sprache dann so vereinfacht, dass die Schüler bloss noch Einser schreiben. Ein Zweier wäre schon zu kompliziert. Note zwei bekommen nur die Intelligenteren, die Deppen kriegen Einser. Die Fehlerquote geht entsprechend zur Ausdrucksfähigkeit gegen Null. Deswegen wollen Kultusministerien die Schreibschrift ganz abschaffen. Keine Satire, diese Überlegung gibt es wirklich. Auch keine Satire: Das Lehrergehalt wird nicht angetastet. Selbst wenn die Bildungs-Produkte nur noch lallende und tippende, viel versprechende Displayrubbler sind. (S.a. 4.8.15 KultusministerInnen atmen auf)