Deutscher Grunzwert

4.1.16 Die deutschen Grundwerte sind unser wichtigstes Kulturgut, denn sie sind Glaubenssache der Volksseele. Wir glauben an unsere Grundwerte. Das spezifisch Deutsche bedeutet, dass wir uns mit Fleiß und Leistungsbereitschaft an jeden Grundwert anpassen können. Und wenn ein Grundwert nicht zu uns kommen will, dann kommen eben wir zum Grundwert. Bei der Abgasmessung zum Beispiel. Die deutsche Autoindustrie steht symbolisch für Grundwerte, allen voran VW. Die anderen sind für das outing noch zu bescheiden. Die deutsche Rechtschreibung wurde solange reformiert, bis Schüler ihre eigenen Texte kaum noch lesen können, das ist der deutsche Grenzwert. Das deutsche Grundwasser hat hohen Wert, besonders wenn die Rinder- und Schweinezucht das Nitrat in die Höhe treiben. Das ist dann der Genitiv, der Grunzwert. Hier warten große Herausforderungen, denn möglicherweise beeinträchtigt der deutsche Grunzwert die Glaubensvielfalt. Aber wir schaffen auch das.

Anus-Demokratie

4. 1. 16 Merkels Generalsekretar Tauber bezeichnet einen facebook-Teilnehmer als Arschloch. Damit ändert sich die Richtung der organspezifischen Beschimpfung. Joschka Fischer nannte seinerzeit den Bundestagspräsidenten ein Arschloch – da ging es noch von unten nach oben. Inzwischen geht die Beschimpfung von oben nach unten. Politiker zeigen immer ungebremster ihre Enttäuschung.  Das Volk will diese Politiker nämlich gar nicht wählen, aber es gibt halt keine anderen. Wenigstens wird die Debatte kernig. Mal Arschloch sagen, hey, das gilt heute schon als Charisma. Dabei – was ist an diesem Wort so schlimm? Immerhin geht es um ein lebenswichtiges Organ. Das sieht man sofort an Sigmar Gabriel oder Peter Altmaier. Die wären ohne schon längst geplatzt. Vielleicht geht einem Politiker das Wort so leicht von den Lippen, weil es den heutigen Karriereportalen in der Politik so unverhohlen entspricht? Schau ihn an, das erklärt dieses polierte, führige Profil. Da kennt einer den Weg genau.

Jahrhundertwinter

14.10.15 Hobbymeteorologen hatten das Volk Mitte Oktober vor einem Jahrhundertwinter gewarnt – und sie haben Recht behalten. Seit Beginn der Wettermesserei vor gut 200 Jahren war das der wärmste Dezember. Recht behalten hat aber vor allem die Wetterstation Herrmann, s. 14.10., die jene drei Flocken damals als den Gesamtschnee des Jahrhundertwinters 2015 erkannt und den Frühlingsbeginn auf November verlegt hat.

 

Das Klimawunder und die Folgen

13.12.15 Der Klimaschutzvertrag war Gegenstand von großem Jubel in den Medien, aber jetzt müssen ihn die Länder auch umsetzen, und zwar ohne Schädigung der Wirtschaft. Für die Führungsrolle empfiehlt sich Deutschland, wegen Technikvorsprung, Know How und vor allem wegen der Leitkultur. Die globalen Verkehrsprobleme löst in Zukunft Hartmut Mehdorn, die internationalen Geldströme steuert der FC Bayern-München und die Kontrolle der Emissionswerte übernimmt – natürlich – VW.

Plastikmüll als Chance für positives Denken

11.12.15 Plastikmüll wird in der freien Natur nicht abgebaut, aber von Wellen, Wind und Sand zu Mikropartikeln zerrieben. Eine einzige Plastiktüte erzeugt bei ihrer Erosion über 70 Milliarden Nanoteilchen aus Plastik. Dieses natürliche Plastikgranulat reichert sich inzwischen überall an, im Trinkwasser, in der Nahrung und im menschlichen Körper. Jetzt muss der Mensch endlich lernen, positiv zu denken. Dann sieht man die Vorteile: Gunter von Hagens veranstaltet „Körperwelten“ mit lebendigen Plastinaten. Total überraschend: der „Schachspieler“ macht richtige Züge und das „Ehepaar“ beim Sex wird nachträglich verboten. Wenn es der Wissenschaft gelingt, die Mikroplastikpartikel in Problemzonen anzureichern, braucht es keine Schönheitschirurgen mehr, Männer können Viagra dauerhaft absetzen. Ob man es mit einer Frau zu tun hat oder mit einer Aufblaspuppe, merkt man, wenn die Puppe spricht. Dann: Luft rauslassen. Denken Sie positiv!

Hurenservice im Altersheim

10.12.15 Ein neuer Glückstrend wird gemeldet:
Immer mehr Altersheime bieten einen sogenannten Hurenservice an. Regelmäßiger Sex sei gesund und wirke stark gegen Demenz, so die Begründung von Anstaltsleitern. Das ist ja logisch: Wer hinterher behauptet, diverse Serviceleistungen auf der Huren-Rechnung nicht erhalten zu haben, riskiert den Verdacht auf Demenz. Da bezahlt man lieber für nichts und erinnert sich dafür an Dinge, die gar nicht stattgefunden haben. Medizinisch gesehen ermöglicht die Hurenarbeit im Altersheim demnach sogar eine Demenzumkehr. Sex im Altersheim funktioniert wahrscheinlich sogar ohne Prostata. Und wenn einer aufmuckt, haut ihn die Domina richtig durch. Jetzt kann die gewöhnliche Pflegerin endlich die Sau rauslassen und rächt sich am Opa für ihren unterbezahlten Stressjob. Sie braucht es nicht mal mehr zu vertuschen. Die blauen Flecken? Der alte Bock steht wohl mehr auf Sado als auf Maso. Können die Alten nicht mehr richtig gewendet werden (Kaffeepause/Handygespräche/Unterbezahlung etc.), ist die Domina dran schuld. Dekubitus wird zum Lustmal des Alters: Früher war man wund vom Sex, heute vom Liegen. 3500.- im Monat pro Pflegeplatz reichen nicht mehr zum Altenrollen, stattdessen lässt die Anstaltsleitung Nutten anrollen. Viagra kriegen die alten Männer auf Rezept, dann rollen sie wenigstens nachts nicht mehr so leicht aus dem Bett.