14.10.15 Hobbymeteorologen warnen vor einem Jahrhundertwinter. Tatsächlich hat es jetzt schon wo geschneit und es liegen die ersten LKW quer. Diesen Neuschnee sollte man genießen, das war nämlich auch schon der Jahrhundertwinter. In zwei Wochen kommt der Jahrhundertfrühling, prophezeit die Wetterstation Herrmann.
Piesel-Diesel: VW zieht Konsequenz
14.10.15 VW rückt vom Diesel ab. Das AdBlue-System, also die Einspritzung von Harnstoff, welcher die Schadstoffe neutralisiert, sei zu teuer für den Einbau in Kleinwagen.
Wieso denn? Wenn der Tankstutzen gendergerecht angepasst wird, steht doch einer genderneutralen AdBlue-Technik nichts mehr im Weg. Zum Betanken genügt eine mitgeführte spanische Wand, in der DeLuxe-Ausstattung mit Hocker und Heizpilz. In Parkhäusern werden Betankungsplätze eingerichtet, für Frauen gleich im ersten Stock, Männer müssen zum Tanken eine Etage höher.
Wer hat eigentlich dieses AdBlue erfunden? Garantiert ein Mann. Oder dessen (halbwüchsiger?) Sohn. AdBlue, ha! Blue ist die Komplementärfarbe von Yellow! Schwacher Trick!
Klage gegen Reinheitsgebot?
14.10.15 Eine Klage gegen das Reinheitsgebot bei Bier wird erfolgreich sein. Immerhin wurde das Reinheitsgebot schon um 1500 erhoben und gilt damit als völlig veraltet. Allein das Brauwasser enthält heutzutage Substanzen, die gab es damals noch gar nicht: Weichmacher, Antibiotika, künstliche Hormone… Das Reinheitsgebot beim Bier ist schon lange Makulatur.
Neubräu gegen Biermüdigkeit
14.10.15 Die Hersteller von sogenannten feinen Brauprodukten sind von den Deutschen enttäuscht und prägen den Begriff Biermüdigkeit. Das hat nichts mit einer hopfenimmanenten Narkolepsie zu tun, sondern mit nachlassendem Trinkwillen. Jetzt wollen Kreativ-Produzenten das Reinheitsgebot ändern, um auch Schokolade, Anis, Cannabis, vorgekaute Tollkirsche o.ä. beimischen zu dürfen. Was haben die Neobrauer denn für ein Problem? Die brauchen doch ihr Gebräu bloß anders zu nennen. Wenn es die Biermüden aufweckt? Eine Änderung des Reinheitsgebots schadet dem Bierabsatz erst recht: Wer Himbeer,- Erdbeer,- oder Spinatbier trinkt, kann ja gleichzeitig nicht auch noch Pils oder Weizen saufen.
Nacktheit vorbei
14.10.15 Das Nacktmagazin Playboy teilt mit, ab 2016 auf die Abbildung des Frauenkörpers verzichten zu wollen. Das klingt wie das Zugeständnis auf ein inoffizielles dringendes Ersuchen zb. katholischer oder altkatholischer Moralinspektoren. Da hat sich offenbar der Tonfall geändert. Na also, geht doch. Die Darstellung von Weiblichkeit erfolgt dann über das Vorstellungsvermögen der Leser: Je suis Playboy.
Fruchtwasserfreundliche Kriegsführung
13.10.15 Die Waffenschmiede Krauss-Maffei Wegmann beklagt die Bürokratisierung beim Bau neuer Panzer. Eine Unterlage zum Entwicklungsvertrag des Schützenpanzers Puma bestehe laut KMW auf Einhaltung der Regeln für Gefahrstoffe. Der Kohlenstoffmonoxidgehalt müsse unter einem Grenzwert liegen, weil sonst eine „fruchtwasserschädigende Wirkung“ bei schwangeren Soldatinnen drohe. Im Innern des Panzers reisen Schwangere also fruchtwassergeschützt, aber was ist mit den Schwangeren außerhalb? Kettenfahrzeuge sind von der ASU befreit. Die Panzerkapitänin kann drinnen unbeschwert Familie planen, dafür wird draußen das Fruchtwasser der Infanterie belastet. Die soziale Schere um den Panzer klafft auseinander. Im Panzer lächelt Mutterglück, draussen bei der Infanterie steigt das Konfliktpotential. Vielleicht müssen die InfanteristInnen auf sozialen Sprengstoff umschulen? Und bitte kein Wortspiel mit infantil. (s. a. „Mutterglück“ bei „Liedgut“)
Mutt-Mutt-Mutterglück ist eins der höchsten Güter. /
Mutt-Mutt-Mutterglück, was wär‘ n wir ohne Mütter? /
Jeder hat doch irgendwo eine Mutter oder zwo, /
die Frau die ihm so gut gefällt /
und hast du keine, na dann such /
dir eine, bist doch alt genug! /
und Mutt-Mutt-Mutterglück ist das Höchste auf der Welt.
Butt-Butt-Butterstück /
schmiert sie dir auf‘ s Brot. /
Mutt-Mutt-Mutterglück: /
Hände rissig-rot, /
wärmt dir Pulle, schmiert dir Stulle, /
opfert für dich sogar die Schmuckschatulle, /
das ist wirklich mutter ∗ /
und gäb es einen Weg zurück, /
dann wär‘ ich Hans im Mutterglück /
und a-a-alles wär‘ in Butter. /
Text/Musik: M.H., 2. Strophe angelehnt an „Mutterns Hände“,Tucholski
∗ sic! Adjektiv!