Recht…sorry: Menschenrecht auf Urlaub

Artikel 24 der Erklärung der Menschenrechte: „Jeder Mensch hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub.“ Bezahlter Urlaub? Regelmäßig? Vernünftig? In wessen Auslegung? In der unsrigen natürlich. Damit traten wir vor unseren Chef und pochten auf unser Recht, und zwar auf unser Recht als Mensch. Recht allein reicht nicht, es muss schon das Recht des Menschen sein, sonst kapierts so ein Trottel von Chef ja nicht. Urlaub! Bezahlt! Vernünftig! Unser Chef reagierte betroffen und gelobte Besserung, aber wir nahmen ihm das nicht ab, weil wir schnell gemerkt hatten, dass wir ja unser eigener Chef sind. So ein verlogener Hund! In Zukunft fallen wir uns regelmäßig auf den Wecker, fordern Urlaub, von uns und für uns, und zwar bezahlt, egal von wem, sonst verklagen wir uns wegen Missachtung von unserem Recht, ja Menschenrecht auf Erholung und Freizeit und kündigen schon mal einen Warnstreik an, gegen uns selber, in unserer Freizeit. Puh, das wird ja ganz schön stressig. Egal. Wer Rechte will, hat Pflichten. Wer Urlaub auf Malle macht, der missbraucht den Begriff Urlaub, missachtet seine Pflicht auf Erholung und muss zur Strafe doppelt soviel arbeiten. Weil dessen Arbeit aber eh nix taugt, wird er abgeschoben. Nach Malle, vernünftigerweise. Aaah, endlich Urlaub. Prost.

Glasfaser vs. Bodenschätze

Noch steckt Deutschlands Untergrund voller Wertstoff, denn auch in Kabelform gilt Kupfer als Fastedelmetall. Wenn aber all das Kupfer durch ordinäre Glasfaser ersetzt worden ist, wird Deutschland um einen Bodenschatz ärmer sein.

Japanische Roboter mit echter Haut sind lächelfähig

Haut mit Augen

Japanische Forscher wollen Roboter mit echter Haut überziehen, um die Akzeptanz durch den Menschen zu erhöhen. Sie haben soeben einen Hautlappen zum Lächeln gebracht. Ob ein grinsender Hautlappen Sympathie weckt? Vielleicht bei Menschen mit Tamagochikultur. Wir hingegen würden unseren Pflegerobo auch im metallic-look voll akzeptieren, gerade weil er nicht lächelt. Hauptsache, er akzeptiert seinerseits auch uns Menschen. Grinsende Hautlappen gibts eh schon genug. Wenn man die horrenden Phantasie-Preise fürs gepflegte Altsein sieht, wirkt dieses Gelächel fast schon ironisch.

Katjes Gummibärchen total klimaneutral

Der BGH hat den Anspruch von Katjes auf Klimaneutralität seiner Produkte nicht nachvollziehen können. Bei der Produktion werde CO2 freigesetzt usw. blablabal. Wir haben das Urteil wissenschaftlich widerlegt. Die Gummibärchen aus der Tüte haben noch Stunden nach dem Öffnen kein bisschen CO2 rausgelassen, und auch keinen wertvollen Sauerstoff verbraucht. Als unsere jungen Forscher sie dann allesamt guten Gewissens inkorporiert hatten, setzten sie allerdings im Lauf des Tages derartige Mengen an Sumpfgas oder was das auch immer gewesen war, frei, dass wir Mitbewohner um echtes CO2 froh gewesen wären. Immerhin gibt es in der Wohnung keine Tigermücken mehr, sogar die Tigerente ist geflüchtet. Schadgas-Produzent war demnach nicht Katjes, sondern der Verbraucher.

Wer Propheten zitiert, muss lesen können

Auf dem Flug nach Ägypten verstarb der Pilot, der Co-Pilot fand den richtigen Weg zur Notlandung und brachte den Jet sicher zu Boden, nicht ohne einen vermeintlichen Vers aus dem Glaubensbuch eines berühmten Religionsgründers zu zitieren: “ Keine Seele weiß, was sie morgen erwerben wird, und keine Seele weiß, in welchem Land sie sterben wird.“ So der Co-Pilot, live übers Bordmikro. Da hat er wohl den Begriff Seele sehr frei interpretiert. Die Seele ist doch in allen Glaubensrichtungen der Welt genau das, was eben nicht stirbt, oder? Das glauben zumindest wir im Fach Religion im schriftlichen Abi Geprüften (bei Pater Kaiser, Thema Islam). Und wir glauben ausserdem, dass auch die bekennenden Angehörigen einer Weltreligion die Gottesgabe Verstand nutzen sollten und richtig lesen lernen, sonst wird die Glaubensmitgliedschaft ungültig. Auf dass sie nie vom rechten Weg abkommen.

Alien gucken zur Entspannung

Alien: Zur Entspannung eignet sich der Film wurnderbar. Die rhythmischen Geräusche im Leib von Raumschiff „Mutter“ beim lautlosen Gleiten durchs All beruhigen total, das Alien später kann sowieso niemanden mehr schrecken, denn die eigentliche Gefahr erfährt man gleich zu Beginn des Films. Es ist der ganz normale industrielle Auftrag. 18 Mio Tonnen Eisenerz bringt der Raumfrachter Nostromo von den Solomonen zur Erde. 18 Mio Tonnen Materie von woanders, von jetzt auf nachher dem Globus draufgepappt, und nicht nur einmal, sondern immer wieder, zusätzlich zum normalen Kometenstaub – das verändert doch den Drehimpuls des blauen Planeten. Und sei es auch noch so minimal, aber das wirkt sich aus auf das Gesamtgefüge, Ebbe, Flut, Wetter, Kontinentaldrift, Erdbebenhäufigkeit, kurzum, dieser menschgemachte Masse-Eintrag  wäre so schlimm wie der Klimawandel, und gegen diesen kommt sowieso kein Alien an. Also kann man sich ruhig mal zur Entspannung ins Raumschiff Mutter beamen, bei gedämpftem Geräusch ewiglich funktionierender Maschinen sich in die Geborgenheit des Technikglaubens hüllen, in einem von wohlwollenden Computern gesteuerten Tiefschlaf versinken und sich auf die schöne neue Welt freuen, in der man aufwachen wird.